Ist Infraschall, der durch die Rotation von Windenergieanlagen erzeugt wird, für Menschen gesundheitsschädlich? Einige aktuelle, abgeschlossene Studien geben keine Hinweise auf eine unmittelbare Gefährdung der AnwohnerInnen.
Das Umweltbundesamt (UBA) veröffentlichte eine Laborstudie, in der ein Forscherteam 44 Personen für jeweils 30 Minuten mit vier Infraschallgeräuschen beschallte. Bei den Probanden wurden Herzfrequenz, Blutdruck, Hirnrinden-Aktivitäten und Gleichgewichtswahrnehmungen gemessen. Dabei wurde festgestellt, dass es zwischen Infraschallgeräuschen um oder unter der Wahrnehmungsschwelle und unmittelbaren Reaktionen keinen Zusammenhang gibt. In dem Experiment wurden die Testpersonen deutlich höheren Druckpegeln ausgesetzt, als sie es in der Nähe von WEA wären (getestete Frequenz zwischen 3 Hz und 18 Hz). Infraschallimmissionen an oder oberhalb der Hörschwelle wurden jedoch als belästigend empfunden.
Mehr unter https://www.umweltbundesamt.de/presse/pressemitteilungen/infraschall-um-unter-der-wahrnehmungsschwelle (8.9.2020).
Das technische Forschungszentrum Finnland (VTT) untersuchte das Wahrnehmungsphänomen in einer Langzeitstudie. In zwei Wohnhäusern, die jeweils 1,5 Kilometer entfernt zu einem Windpark mit 17 Anlagen/3MW stehen, wurden 308 Tage lang Schallimmissionen gemessen. Zwei Vergleichsgruppen wurden mit verschiedenen Schallaufnahmen mit Spitzenwerten konfrontiert. Hier wurden teilweise die Infraschallanteile herausgefiltert. Keiner der Getesteten erkannte die Aufnahmen mit Infraschall. Auch Atem- und Herzfrequenz, Pupillenbewegung und elektrische Leitfähigkeit der Haut reagierten nicht.